Ideen zu einem nachhaltigen Personalmanagement
Wir allen wissen von den Veränderungen unserer Umwelt durch den Klimawandel. Jeder einzelne und damit auch jedes Unternehmen steht dabei mit in der Verantwortung einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und sich nachhaltig aufzustellen. Dem Personalmanagement stellen sich dabei mehrere Fragen: Welche strategischen Maßnahmen müssen zum langfristig gedachten Unternehmenserfolg ergriffen werden? Wie können diese Maßnahmen umgesetzt werden?
Das Triple-Bottom-Line-Konzept ist ein Ansatz für Unternehmen, um Prinzipien der Nachhaltigkeit langfristig zu etablieren und aufrechtzuerhalten. Er beinhaltet die drei Bereiche Ökonomie, Soziales und Ökologie. Nicht mehr die kurzfristige Gewinnmaximierung, sondern der langfristige Erfolg eines Unternehmens steht dabei im Vordergrund. Die Arbeits- und Leistungsfähigkeit von Mitarbeitenden bekommt in diesem Ansatz ein größeres Gewicht und damit auch ihre Gesundheit und Arbeitsmotivation. Das Konzept „Haus der Arbeitsfähigkeit“ des finnischen Forschers Juhani Ilmarinen[1] zeigt dabei vielfältige Faktoren auf, die Einfluss auf die individuelle Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitenden haben (z.B. Gesundheit, Führung, soziales Umfeld). Zusätzlich gilt es ökologische Aspekte, die dem Schutz der Umwelt dienen, zu berücksichtigen.
Dr. Ulrike Meißner, Professorin für nachhaltiges Personalmanagement, entwickelte in einer Studie ein nachhaltiges Personalprozessmodell[2] um herauszufinden, wie verschiedene Personalprozesse von Planung bis Personalerhaltung ökologisch, ökonomisch und sozial gestaltet werden können. Ein Ergebnis der Studie war dabei, dass die Bereiche Personalerhaltung und Personalentwicklung die stärksten ökonomischen, ökologischen und sozialen Effekte erzielte. Positive Effekte ergaben sich, wenn Unternehmen berufliche und private Einflüsse berücksichtigen.
HR kann dabei helfen und wichtige Impulse liefern, um eine Unternehmensentwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit anzustoßen. Entscheidend ist dabei kein Budget, sondern der Wille zu Nachhaltigkeit und das Vorleben von nachhaltigen Werten[3]. Beispiele sind Vereinbarungen zum Sparen von Energie und Wasser oder das Durchführen virtueller Bewerbungsgespräche. HR hat an vielen Stellen positive Einflussmöglichkeiten. Dieses Potential sollte in unser aller Interesse weiter erforscht und ausgeschöpft werden.
[1] Ilmarinen, J. (2009). Work ability—a comprehensive concept for occupational health research and prevention. Scandinavian journal of work, environment & health, 35(1), 1-5.
[2] Meißner, Ulrike (2022): Nachhaltiges Human Resources Management – Personalprozesse ökonomisch, sozial und ökologisch gestalten, Peter Lang Verlag
[3] Wirtschaftpsychologie aktuell 3/2022: Was HR für die Nachhaltigkeit erreichen kann