Achtsamkeit als Methode: Reduzierung von Stress & Angst
Achtsamkeitsübungen für den Alltag

Achtsamkeit („mindfulness“) beschreibt die Haltung, ganz „da zu sein“, eine Situation wahrzunehmen, ohne sich vorschnell und unreflektiert zu bewertenden Interpretationen und damit auch Reaktionen hinreißen zu lassen (Dunning 2005). Eine achtsame Haltung impliziert, präsent, präzise und unvoreingenommen zu beobachten „was da ist“ und dies als solches anzunehmen. Achtsamkeit geht einher mit Vorurteilskontrolle, wodurch eine weniger subjektiv eingefärbte Sichtweise ermöglicht und gleichzeitig verhindert wird, dass die Wahrnehmung spontan und unbewusst der Selbstkritik oder Selbstüberschätzung zum Opfer fällt.
Wir wollen in diesen kurzen Impulsen besonders darauf verweisen, dass in der aktuellen Corona Situation viele Dinge ungewiss und unsicher erscheinen. Dies kann ggf. auch Ängste und starken Stress auslösen. Wir können nicht ändern, was ist. Aber wir können uns innerlich so ausrichten, dass es uns gut geht. Wir können entscheiden, worauf wir unseren Fokus lenken. Wir können unsere Aufmerksamkeit dahin bringen, was uns Kraft gibt und uns guttut, für was wir dankbar sind. Wir können das Denken und tun, was unsere Kraft aktiviert.
Deshalb ein paar weitere Übungen zum Thema „Achtsamkeit im (Berufs-)Alltag:
Übung 1: Achtsamer Arbeitsweg / Pausenweg
Nutzen Sie in dieser Woche Ihre gewohnten Wege zur Arbeit/ ihre Wege an der frischen Luft für eine Achtsamkeitsübung. Machen Sie sich bewusst achtsam auf den Weg und nutzen Sie jeden Tag einen anderen Sinneskanal, dem Sie achtsam folgen. Konzentrieren Sie sich dazu für ca. 3min Ihres Weges auf eine der folgenden Fragen:
- Was kann ich auf meinem Weg sehen, was mir vorher noch nie aufgefallen ist?
- Was für Geräusche kann ich auf meinem Weg hören?
- Welche Gerüche fallen mir auf meinem Weg auf?
- Wie fühlt sich das Laufen an? Was kann ich mit meinen Füßen spüren?
- Was schmecke ich auf meinem Arbeitsweg, auch wenn ich dabei nichts esse oder trinke?
Das Ziel dabei ist, möglichst nur schöne und erfreuliche Dinge wahrzunehmen. Das kann das Wetter sein, ein freundlicher Mensch, die gute Luft, Bewegung, Vogelgezwitscher, schöne Blumen, Knospen an Bäumen oder Büschen, Tiere, jemand der lächelt, ...
Beobachte einfach was Dir auffällt, wenn Du mit dieser Absicht unterwegs bist. Wie verändert sich Deine Stimmung?
Wenn Du etwas gefunden hast, dann genieße das Gefühl und die Freude, die dadurch vielleicht entsteht. Wie fühlt sich das an?
„Wir mögen die Welt durchreisen, um das Schöne zu finden, aber wir müssen es in uns tragen, sonst finden wir es nicht.“
Ralph Waldo Emerson
Übung 2: Achtsame Freude in Corona Zeiten
Als nächste Übung soll die Freude im Mittelpunkt der achtsamen Betrachtung stehen. Jeder Tag bietet angenehme und unangenehme Momente. Durch die ungewohnte Beschäftigung mit den positiven Dingen des Tages trainieren Sie einen liebevollen Umgang mit sich und anderen.
Beschließen Sie die Tage der kommenden Woche mit angenehmen Gedanken. Lassen Sie sorgenvolles Denken vor dem Schlafengehen nicht in den Vordergrund treten. Begeben Sie sich zur Ruhe und achten Sie bewusst auf die positiven Ereignisse des Tages. Lassen Sie den hinter Ihnen liegenden Tag in dieser positiven Weise in Gedanken Revue passieren.
- Welche schönen Momente und Kleinigkeiten habe ich heute erlebt? Was habe ich heute geschafft und erledigt?
- Welche Eigenschaften von Ihnen, die Sie an sich besonders mögen und schätzen, kamen heute wieder zum Vorschein?
Video Empfehlung: Positiver Tagesrückblick (Reflexion)
Achtsamkeit kann helfen, alle Herausforderungen im Umgang mit der Corona Zeit nachhaltig zu meistern und ein gesünderes Leben zu führen.
„Die Zeit für das Glück ist heute nicht morgen.“
David Dunn