DAK Gesundheitsreport 2025: Generation Z im Fokus

von Sophie Kill

Der Gesundheitsreport 2025 der DAK-Gesundheit analysiert den aktuellen Stand der Arbeitsunfähigkeiten (AU) unter besonderer Berücksichtigung der Generation Z (Geburtsjahrgänge 1995–2010). Auf Basis von 2,4 Mio. erwerbstätigen Mitgliedern sowie einer repräsentativen Online-Befragung von 7.068 Beschäftigten (davon 913 unter 30 Jahre) wurde ein vielschichtiges Bild zum Gesundheitsverhalten, AU-Mustern und Einstellungen zur Arbeit erstellt.

Zentrale Ergebnisse zeigen:

Der Krankenstand liegt 2024 bei 5,4 % – leicht unter dem Vorjahr, jedoch auf hohem Niveau im Vergleich zu den Jahren vor 2022. Atemwegserkrankungen (19,4 %), Muskel-Skelett-Erkrankungen und psychische Erkrankungen dominieren die Fehlzeitenursachen. Die Generation Z hat mit 4,7 % einen niedrigeren Krankenstand, zeigt jedoch eine überdurchschnittlich hohe Prävalenz chronischer Erkrankungen – körperlich (21–25 %) wie psychisch (17–18 %). Auffällig ist der gestiegene Anteil kürzerer Krankschreibungen sowie ein verändertes Meldeverhalten infolge der Pandemie und der elektronischen AU (eAU). Präsentismus ist trotz Rückgang weiter verbreitet – 65 % der U30-Jährigen arbeiten krank.

Junge Beschäftigte formulieren klare Erwartungen: wertschätzende Führung, gutes Onboarding, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, Arbeitsplatzsicherheit und ein positives Teamklima sind entscheidend für deren Bindung und Gesundheit. Gleichzeitig empfinden viele Vorurteile älterer Kolleg:innen als belastend – Generationenkonflikte wirken krankheitsfördernd.

Abgeleitete Maßnahmen für Unternehmen – Impulse für eine generationengerechte Arbeitswelt

Für die neue Generation von Arbeitnehmenden sind nicht länger nur monetäre Anreize ausschlaggebend – sie erwartet einen respektvollen Umgang auf Augenhöhe, eine sinnvolle Tätigkeit und Rahmenbedingungen, die Lebensrealitäten anerkennen. Zentrale Stellschrauben dabei sind eine generationssensible Kommunikation, der bewusste Abbau von Stereotypen sowie die Förderung gegenseitigen Verständnisses im Team. Generationenübergreifende Spannungen lassen sich so frühzeitig auflösen und in konstruktives Miteinander transformieren.

Einen hohen Stellenwert nimmt zudem die Arbeitsgestaltung ein: Flexible Arbeitszeitmodelle und partielle Homeoffice-Regelungen sind nicht nur „nice to have“, sondern zunehmend Voraussetzung für Arbeitgeberattraktivität. Diese Generation lebt selten klassische Rollenverteilungen – vielmehr wechseln sich Partner:innen in Care-Arbeit und Erwerbstätigkeit ab. Arbeitsplätze, die keine Möglichkeiten zur Anpassung an unterschiedliche Lebensphasen bieten, verlieren für junge Fachkräfte an Relevanz.

Zudem wird eine moderne Führung erwartet, die neben Zielorientierung auch Gesundheit, Diversität und Dialogfähigkeit im Blick hat. Hier sind gezielte Entwicklungsangebote für Führungskräfte notwendig: insbesondere in Bezug auf psychische Erkrankungen, altersgemischte Teams und gesundheitsförderliche Steuerung unter hohem Produktivitätsdruck.

Unternehmen profitieren doppelt: Sie reduzieren AU-Zeiten und steigern zugleich Motivation und Bindung junger Talente.

Wir unterstützen Sie gerne bei der Sensibilisierung, Moderation generationenübergreifender Gespräche sowie der strategischen Führungskräfteentwicklung – für ein harmonisches und produktives Zusammenarbeiten unterschiedlichster Generationen.

 

Quelle: https://www.dak.de/dak/unternehmen/reporte-forschung/gesundheitsreport-2025_142376